Archiv

+++ Samstag 31.05.2025, 21:00 Uhr:
Theater Rampe, Filderstrasse 47, Stuttgart

Hinterhofkino: Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute (D/CH 2024, OF, FSK6)

Wer kennt nicht die Melodie der Duelling Banjos aus dem Film "Deliverance" von John Boorman? Sie begleitet die Kanufahrt der vier Großstädter, deren Trip durch eine Flusslandschaft in den us-amerikanischen Appalachen führt, die in Kürze dem Bau eines Staudamms geopfert werden soll. Lewis (Burt Reynolds) ist ein Alpha-Mann mit Erfahrung in der Wildnis und herablassend gegenüber den beiden unerfahrenen Städtern Bobby (Ned Beatty) und Drew (Ronny Cox). Das vierte Mitglied der Gruppe ist Ed (Jon Voight), ein geübter Camper, der jedoch nicht aus demselben machohaften Holz geschnitzt ist wie Lewis. Er fungiert als Vermittler zwischen den beiden gegensätzlichen Polen von Männlichkeit, während sich die bunt zusammengewürfelte Truppe durch die gefährliche Wildnis kämpft. Bereits zu Beginn treffen sie auf Einheimische, die das drohende Unheil andeuten – und tiefer im Wald auf andere, die eine andere, aber nicht weniger tödliche Bedrohung darstellen.

Kritiker*innen sehen in dem Film mit dem schwachmatischen´deutschen Titel Beim Sterben ist jeder der Erste ein „frühes Umweltdrama“, eine „Parabel auf den Hochmut städtischer Zivilisation“, eine Verarbeitung des Schreckens des Vietnamkriegs, Die Zeitschrift Cinema erklärte "Deliverance" (USA 1972, OmU, FSK16) zu einem „Meilenstein des intelligenten Gewaltkinos“.

„Wer ist ein Amerikaner, und was ist Amerika?“ Vorstellungen von Männlichkeit werden sowohl durch die Umwelt als auch durch die herrschende Kultur infrage gestellt. Insider – weiße Männer der Mittelklasse – werden hier zu Außenseitern. Es ist Amerikas existenzielle Krise im Kleinen – brutal und düster eingefangen durch die eindrucksvolle Kameraarbeit von Vilmos Zsigmond (u.a. The Hired Hand, The Long Goodbye, The Deer Hunter).

Kein Film für zarte Gemüter – Deliverance zeigt schonungslos männliche Machtdynamiken und ist einer der eindrücklichsten Abenteuerfilme der Filmgeschichte.

Das Hinterhofkino der Rakete findet zweimalig statt, um das Überleben der Rakete zu sichern. Um die eng angrenzende Nachbarschaft der Rampe nicht zu sehr zu belasten, wird der Ton der Filme via Silent Disco Kopfhörer übertragen. Aus bekannten Gründen dürfen in der Rakete zur Zeit keine Konzerte und andere Musikveranstaltungen stattfinden. Zur Überbrückung muß sich die Rakete etwas einfallen lassen.

Das Hinterhofkino in der Rakete wird gemeinsam von Trash-A-Go-Go und der Montagegruppe präsentiert.
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+++ Mittwoch 28.05.2025, 20:30 Uhr:
Club Laboratorium, Wagenburgstr. 147, Stuttgart

Resteessen
Ein Abend mit Aliki Schaefer, Andreas Vogel & Stefan Hiss

Was tun mit Liedern und Texten, die schon fast in Vergessenheit geraten sind oder einfach nicht ins sonstige Programm passen?

An diesem bunten Abend, bei dem nichts so recht zusammenpasst, singt und spielt Stefan Hiss solo Lieder, die er schon lange nicht mehr oder noch nie gespielt hat. Andreas Vogel liest alte und neue Texte und zeigt Dias aus einem anderen Leben. Und Aliki Schäfer kocht live auf der Bühne Reste aus übrig gebliebenen Lebensmitteln.

Eine runde Sache am Mittwochabend vor Himmelfahrt.

Karten: https://laboratorium-stuttgart.de/kalenderdaten/detail/resteessen-2805/
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+++ Montag 26.05.2025, 21:00 Uhr:
Theater Rampe, Filderstrasse 47, Stuttgart

Flimmerkiste - Musikfernsehen vor und neben MTV

Popmusik mußte sich im linearen Fernsehen früherer Tage zu Anfang erst ihren Platz erkämpfen. Spätestens ab den 1970er Jahren war Pop, Rock und gelegentlich Jazz aus dem öffentlich-rechtlichen TV nicht mehr wegzudenken – für manche Ausdruck eines kulturindustriellen Verblendungszusammenhangs, für die Mehrheit moderne Unterhaltung, welche sich an ein jüngeres Publikum richtete, für einige wenige ihr persönliches Damaskuserlebnis.
Die Montagegruppe diskutiert Fundstücke und stellt diese in einem Reenactment vor: Röhrenfernsehapparat, Salzstangen, Flips.
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+++ Montag 19.05.2025, 21:00 Uhr:
Theater Rampe, Filderstrasse 47, Stuttgart

In Memoriam Michael Hurley

2013 veranstaltete die Montagegruppe mit Second Hand Records ein Konzert im Club Tonstudio. Mit einer Radiosendung vor Publikum möchte die Montagegruppe an den jüngst verstorbenen Musiker erinnern. Zu Gast im improvisierten Sendestudio ist Hurley Fan Rainer Rupp, der dem Musiker damals den Weg zum Spielwaren Kurtz zeigte.

"Hurley ist immer irgendwie anders. Nirgendwo passt er so richtig dazu. Für die Retro-Folk-Puristen und Blues-Fanatiker im Greenwich Village der frühen Sechziger war er zu freigeistig, für die Hippies zu eigenbrötlerisch, nicht naiv genug und mitunter zu finster. Für lebensabgewandte Melancholiker, die Nick Drake und Tim Hardin verehren, ist er zu gelassen, für die Alternative-Szenen der letzten Jahrzehnte zu fröhlich, zu desinteressiert am Posieren." (Detlef Diederichsen)

Radiolink: https://theater-rampe.mixlr.com/events/4232326

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+++ Montag 12.05.2025, 21:00 Uhr:
Theater Rampe, Filderstrasse 47, Stuttgart

Das kann nicht wahr sein - deutschsprachiger Pop aus volkseigenen Betrieben und dem kapitalistischen Ausland (Nr. 2)

Radiosendung vor Publikum: Musikproduzent und Plattensammler Dexter trifft sich zum zweiten Mal mit Diskjockey und Fan Andreas Vogel, um sich gegenseitig Perlen der Popmusik vorzuspielen. Gemeinsam teilen sie mit dem Publikum ihre Begeisterung für interessante Eigenkompositionen, seltsame Coverversionen und Missverständnisse aller Art. Musikvergnügen, Zeitreise, Reflexion.

Radiolink: https://theater-rampe.mixlr.com/events/4232313

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+++ Montag 05.05.2025, 21:00 Uhr:
Theater Rampe, Filderstrasse 47, Stuttgart

Der normale Jazz ist noch nicht am Ende - Free vs. Pop, Jazz im TV 1967

1967 trafen zwei Antipoden des westdeutschen Jazz in einem TV-Studio aufeinander: Klaus Doldinger mit seinem Quartett und Peter Brötzmann und seine Band. Sie illustrierten musikalisch die Diskussion einer Herrenrunde von Jazzkritikern und Plattenproduzenten, das sich über die neue Musik des Free Jazz zu verständigen versuchte. Mansplaining im Stil der Zeit, Expertisen werden abgegeben, es wird in Schlips und Kragen geraucht. Auch die Musiker werden befragt, ein deutlich angefressener Doldinger beharrt darauf, daß der normale Jazz noch nicht am Ende sei, Brötzmann will weg von Klischees und möchte eine Aufgabe gegenüber der Gesellschaft erfüllen.

Die Montagegruppe stellt die Musiker und Diskussionsteilnehmer vor und stellt sie in den Kontext ihrer Zeit.
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