Binge Watching / Gespräch: Bevor das Theater Rampe in den alten Zahnradbahnhof zog, drehten Gudrun und Werner Schretzmeier in der Filderstraße 47 gemeinsam mit ihrem Team Ende der 1970er Jahre eine Fernsehserie über ein kleines Privattheater. In der von Werner Schretzmeier und Hanns Dieter Hüsch entwickelten Serie spielten u.a. letzterer, Heidemarie Rohweder und der junge Mathias Richling mit, Gudrun Schretzmeier war für das Kostümbild verantwortlich.
Der Ort erschien ihnen ideal – der beindruckende Vorderbau des Bahnhofs sah doch sowieso schon aus wie ein Theater und eine der Reparaturhallen eignete sich ganz hervorragend als TV-Studio – das tatsächlich dort einmal Theater vor Publikum gespielt werden würde, war noch weit weg und trotzdem einige Jahre später Ironie des Schicksals.
Die Montagegruppe spricht mit Gudrun und Werner Schretzmeier über die Entstehungsgeschichte der kleinen Heimat und die Arbeit vor Ort. Anschließend werden so viele Folgen wie möglich angeschaut, bis dem Publikum die Augen zufallen. In der Woche darauf wird es dann Gelegenheit geben, montags zur gewohnten Zeit die restlichen Folgen anzuschauen.
Das Fernsehlexikon schreibt über die Familienserie „Die kleine Heimat (Untertitel: Bundesdeutsches Familientheater)“: „Die Familie Paritz betreibt ein kleines Theater, in dem engagierte, anspruchsvolle Stücke aufgeführt werden. Hinter den Kulissen kämpft sie gegen Subventionskürzungen und den Abriss ihres Theatergebäudes, muss Geld auftreiben und geht sogar so weit, kurzeitig zu erwägen, ein populäres Stück zu spielen. Hanns Dieter Paritz (Hanns Dieter Hüsch), ein verschlossener Individualist, leitet das Theater, zum Ensemble gehören sein Sohn Roland (Roland Reber), seine Tochter Susi (Susanne Tremper), Heide Heesch (Heidemarie Rohweder), Bengt Pohlmann (Bengt Oberhof), der ferner für die Technik zuständig und außerdem Susis Freund ist, und Mathias Michel (Mathias Richling), der in seine Kollegin Silvia (Silvia Jost) verliebt ist. In Folge 6 ziehen Roland und Susi wegen künstlerischer Differenzen aus Papas Wohnung aus und verlassen das Theater. Heide bezieht mit ihrer Tochter Anja (Anja Franke) die frei gewordenen Zimmer, um Hanns Dieter näher zu kommen. In Folge 4 wirkten prominente Musiker als Gäste einer Sonderveranstaltung mit, deren Erlös dem Familientheater zugute kommen sollte: Konstantin Wecker, Wolfgang Dauner, Albert Mangelsdorf und Peter Maiwald. Die 45 Minuten-Folgen liefen einmal im Monat sonntags um 11.15 Uhr. Wie schon in Hanns Dieter Hüschs vorangegangener Sonntagvormittagsserie Goldener Sonntag durften alle Schauspieler ihren Vornamen als Rollennamen behalten.“